Simson Star, frühe Ausführung (restauriert)
Der Star war zusammen mit dem parallel gebauten SR4-1 "Spatz" Nachfolgemodell des SR2E und wurde, zusammen mit dem später ebenfalls parallel gebauten SR4-4 "Habicht" ab 1975 vom S50 abgelöst.
Die Produktion des Simson "Star" begann fast zeitgleich mit dem Roller Schwalbe im Herbst 1964. Bis zum Serienauslauf im Jahre 1975 wurden 505.800 Stück verkauft. Viele Teile des Stares stammten aus einem „Baukastensystem“, welche so gleichermaßen auch bei den weiteren Kleinkrafträdern der Vogelserie verwendet wurden, wie beispielsweise der 3,4 PS starke, gebläsegekühlte 50 cm³-Zweitaktmotor, Sitzbank, Räder, Lenker mit Anbauteilen, die damals üblichen Lenkerendenblinker, Scheinwerfer, Kettentrieb und -Kasten oder z. B. die gesamte Elektrik.
Der Motor besaß ein fußgeschaltetes Dreiganggetriebe und wurde mittels Kickstarter gestartet. War die ursprüngliche Typbezeichnung noch „M 53 KF“, so wurde die Weiterentwicklung 1968 „M 53/1 KF“ genannt. Diese brachte eine knapp 7%ige Senkung des Benzinverbrauchs und eine angenehmere Leistungscharakteristik mit sich. Die Höchstgeschwindigkeit des Stares betrug etwa 60 km/h. Lackiert wurde er während des gesamten Produktionszeitraumes stets, ebenso wie der Spatz, in weinrot (Farbton etwa RAL 3003) mit hellgrau-grünen seitlichen Verkleidungsteilen, Tank, Rücklichthalter und Lenkerschale (Farbton etwa RAL 6019). Der Ladenpreis (EVP) des Simson-"Star" lag in der DDR bei 1200,- Mark.
Sonstiges
Das Modell SR4-2/1 ist das Simson Modell, das in seiner Produktionszeit die meisten optischen Veränderungen erhielt. So war der Großteil der Gummi- und Plastikteile, wie Griffgummis, Scheinwerferring, Schutzhüllen für die Handhebel, Gepäckträger, Sterngriffmuttern und Tankkeder anfangs noch in einem Elfenbein-Ton und zum Ende der Produktion stets in schwarz gehalten. Auch die Sitzbank bekam einige Veränderungen: Von einer zweifarbigen (grau/hellgrau) mit Aluminium-Zierleiste und Simson-Emblem zu einer einfarbig grauen und später nur noch schwarzen ohne Zierleiste oder Emblem. Kotflügel, Rahmen, Schwingen und Lampengehäuse waren bei einigen Modellen der Anfangszeit in mehreren Rot-Tönen gehalten. So gab es neben dem oben erwähnten Weinrot noch ein helleres und ein dunkleres Rot. In den späten 1960er Jahren wurde der Star jedoch nur noch in dem für ihn typischen Weinrot angeboten. Außerdem wurden die zigarrenförmigen Auspuffendstücke ab Juli 1972 durch solche mit stumpfem Abschluss ersetzt.
Allgemeine Daten
Kenngröße |
Simson SR4-2 |
Simson SR4-2/1 |
Motor |
Zweitakt-Ottomotor |
Zylinder |
1 |
Starter |
Kickstarter |
Kühlung |
Radialgebläse |
Bohrung |
40 mm |
Hub |
39,5 mm |
Hubraum |
49,6 cm³ |
Verdichtung |
9,5:1 |
Drehmoment |
4.41 Nm bei 5000 U/min |
Leistung |
3,4 PS bei 6500 U/min |
3,4 PS bei 5750 U/min |
Höchstgeschwindigkeit |
60 km/h |
Getriebegänge |
3, Fußschaltung |
Kraftstoff |
Normalbenzin 1:33 |
Verbrauch je 100 km |
3,0 l |
2,8 l |
Vergaser |
NKJ 153-6 (ab 1965 16N1-1) |
16N1-6 |
Tankinhalt |
8,5 l |
Leergewicht |
73,5 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht |
230 kg |
Bremse vorn/hinten |
Vollnaben |
Radführung vorn/hinten |
Langschwinge mit Federbeinen |
Sitzplätze |
2 |
Stückzahl gebaut |
505.800 |
Bauzeit |
1964–1968 |
1968–1975 |
Sonstiges |
Motor M53 KF |
Weiterentwickelter Motor M53/1 KF |